Marie-Theres Härtel
Signal Blogeintrag | Juli 2023
Irgendwie war ich aufgeregt. Ich wusste nicht, ob die Musiker meine Ideen annehmen, ob die Musiker gut zusammen passen, ob der Wunsch, dass alle die traditionelle Schwegelpfeife probiere wollen aufgeht, ob alle auch Interesse am Jodeln haben……..und ob es wohl schönes Wetter geben wird…
…..Ich muss sagen, es war wunderbar. Alles zusammen war einfach schön!Die Idee mit meiner Band einen Klettersteig zu machen, war etwas waghalsig- gebe ich zu. Die meisten aus der Band hatten so einen schwierigen Klettersteig noch nie gemacht, geschweige denn gewusst, was überhaupt ein Klettersteig ist. Gleich nach der Ankunft brachen wir auf in die Silberkarklamm und machten uns an den den Klettersteig Hias ran. Beim Einstieg hatten wir noch sehr motiviert gejodelt, in der Wand mit Schweiß, zittrigen Knien und blutigen Ellenbogen, kam uns der Jodler wie ein Gebet vor, und beim Ausstieg aus dem Klettersteig jodelten wir vor Erleichterung. Als dann abends in der Frienerstube mein Stück mit dem Titel Dohlen fliagn erklang, hatte ich Gänsehaut. Das gemeinsame Erlebnis im Klettersteig, dieses Gefühl irgendwie am Rande der eigenen Grenze gekommen zu sein, verbündeten. Und das spürten wir, als wir spielten. Da dachte ich mir: irgendwie, war das eine gute Idee. Alles zusammen.
Der nächste Tag führte uns übern Jungfernsteig zum Brandriedl, zur Austriahütte und zurück ins Tal. Den ganzen Weg über hatten wir unsere Schwegeln in den Händen um zu spielen. Mein Wunsch war, dass ich meinen Mitmusikern das traditionelle Instrument des Salzkammerguts näherbringe. Es war sozusagen ein Selbstläufer: Alle übten den ganzen Tag während dem Wandern. Auch das Jodeln wurde den ganzen Weg praktiziert. Als „Lehrer“ hatte ich meine Eltern Inge und Hermann Härtel eingeladen dabei zu sein. Abends gab dann ein herrliches Essen, alle aus einer Pfanne und einem Topf. Dazu ein kühles Bier und danach probten wir wieder. Diesmal kamen die Schwegeln zum Einsatz- ich war inspiriert, denn alle waren richtig gierig die Schwegel zu spielen.
Am Donnerstag stiegen wir übern Rosseggersteig, querten über die Almen zur Südwandhütte. Erstmaligst über ein Schneefeld und nahe der Wand erlernten wir den Südwandjodler und lauschten den Geschichten von meinem Vater. Er wusste einiges über die legendären Steinersänger zu erzählen. Am letzten Abend aßen wir wieder alle gemeinsam am Tisch. Zu Besuch: Perter Gruber, mein Mentor, Werner Schrempf und Christoph Huber. Ich probierte letzte Skizzen aus und ließ meine Band nochmals alle Stücke durchspielen um zu sehen, wo kann ich etwas besser komponieren, passen die Instrumente gut zusammen, gibts noch andere Möglichkeiten???
Zum Abschluss am Freitag beklommen wir nochmal zwei Klettersteige und musste uns schließlich schweren Herzens verabschieden. Jeder bekam eine Schwegel als Leihgabe mit, um übers Jahr noch weiter zu üben. Ich weiß nämlich, dass ich ganz bestimmt ein Stück für Schwegel schreiben muss!!! Die Zusammensetzung der Musiker habe ich sehr gut getroffen, darüber bin ich sehr glücklich. Unsere Gastgeber, die Frienerleut haben uns kulinarisch verwöhnt, nicht zu letzt mit ihren schönen Jodlern. Und noch etwas weiß ich: es wird sehr schön, wenn wir nächstes Jahr die Konzerte spielen werden!!!
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25. Juli - 2. August 2025
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